Dušan Oravec lebt als Gitarrist, Gitarrenlehrer und Bandcoach in Koblenz. Seit April 2015 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Koblenz-Landau. Er ist Gitarrist, Backvocalist und Songwriter der in Tschechien sehr bekannten Band Priessnitz.

 

Die rockigen Anfänge...

Für 300 angesparte tschechische Kronen (ca. 10 Euro) kaufte Dušan Oravec sich als 12-Jähriger seine erste Gitarre, die ¾-Gitarre eines Freundes. Um dem Klang von Bands wie Black Sabbath, Deep Purple, Olympic oder Iron Maiden näher zu kommen, musste schon bald die erste E-Gitarre her, Kabel und Verstärker wurden aber noch lange für die Proben mit seinen ersten Formationen zusammengeliehen. Mit der langhaarigen Melodic-Rock-Band Clamence (1990-1994) entstanden erste eigene Songs und Studio-Aufnahmen. 1994 wechselte Dušan Oravec zur Rock-Pop-Band Priessnitz, die tschechienweit bereits bekannt war und in den acht Jahren seiner Beteiligung zahlreiche Open-Air-Konzerte, Festivals, Radio- und TV-Live-Einspielungen bestritt und sechs Audio-CDs sowie einige Videoclips publizierte, darunter mehrere Top-Ten-Hits. Dušan Oravec war bis 2002 Gitarrist und Backvocalist von Priessnitz und hat die Musik für viele Texte des Sängers und Bandgründers Jaromir Švejdík geschrieben (z.B. Vsamotach Vesmiru, Drahá, Malý Chlapec). Erst der Umzug nach Deutschland 2002 bedeutete den – vorläufigen – Ausstieg aus Priessnitz.

Zur klassischen Gitarre...

Der Weg zur klassischen Gitarre war nicht bewusst geplant – aber wohl vorbestimmt?
Mit 17 fand Dušan Oravec im Regal seiner älteren Schwester eine Jazz-Rock-Blues-Gitarrenschule von Lubuš Andršt und nahm sie zur Hand, um sich damit weiterzubilden. Bisher waren Platten von Jimmy Hendrix und ältere Schulkameraden seine Ratgeber gewesen. Als er das Buch aufschlug, musste er gleich auf der ersten Seite lesen, dass es laut Andršt „künstlerischem Selbstmord“ gleichkomme, wenn man sich als Gitarrist nur auf Gehör und Intuition verlasse. Zumindest ein grobes Verständnis von Notation und Harmonielehre sei unverzichtbar. Und so meldete er sich bei der Kunstmusikschule an, mit dem Anspruch Noten lesen zu lernen.
Dort aber lernte er vor allem die klanglichen und kompositorischen Möglichkeiten der klassischen Gitarre kennen und lieben. Nach zwei Jahren folgte die Aufnahmeprüfung am Konservatorium in Pardubice, wo er bei den Professoren Stanislav Juřica und Petr Saidl studierte und Werke von Bach bis Brouwer spielen und lieben lernte. 2002 wechselte er dann an die Hochschule für Künste nach Bremen, wo er während seines Studiums bei Jens Wagner (Künstlerische Ausbildung), Prof. Stephen Stubbs (Laute/ Alte Musik) und Prof. Bernard Hebb (Konzertexamen) neben dem Gitarrenspiel auch noch vieles weitere lernte: Deutsch, Englisch, Chorleitung und Kochen. Neben Deutschland und Tschechien spielte er auch in Litauen, Dänemark und Polen auf Gitarrenfestivals, gewann mehrere Preise (z.B. "International Talent of the Year" des 15. Internationalen Gitarrenfestivals in Aalborg, Dänemark) und nahm an zahlreichen Meisterklassen teil, darunter die für ihn prägendsten bei Aniello Desiderio, Zoran Dukic, Pavel Steidl und seinem Lieblingskomponisten Leo Brouwer.

Klassik – Rock – Pop – Jazz: Projekte, Projekte, Projekte...

Für seine Auftritte als klassischer Gitarrist stellt Dušan Oravec für verschiedene Anlässe passende Konzertprogramme aus einem breiten Repertoire von Barock bis Moderne zusammen.
Seit dem Studienabschluss lockt aber auch die E-Gitarre wieder. In verschiedenen Formationen probt, arrangiert, improvisiert und konzertiert er und macht Aufnahmen. Die Stilarten reichen dabei von Singer Songwriter (Splendid Time, 2015) über Pop (Miss Unicorn, 2012-2013), sogar Austro-Pop (Lenz 2013-2014), bis Jazz/Fusion (Planet Below, seit 2014). Anlässlich der Aufnahmen des voraussichtlich letzten Album von Priessnitz im Mai 2016 ist er außerdem wieder bei Priessnitz eingestiegen.

Pressestimmen

„Da schwangen Liebe und Sehnsucht durch den Raum, während Dušan Oravec sich mit seiner Gitarre verwob." (Rheinische Post 06.09.2016)

„Wunderbare Wegbereitung in eine berauschende Klangwelt“ (Cuxhavener Nachrichten 23.07.2007)

„Ein Meister der gezupften Töne" „Unglaubliche Fingerfertigkeit“ (Kreiszeitung Syke 19.08.2013)

„Ein Gitarrenvirtuose … hinterließ ein sprachloses Publikum" (Weserkurier 20.08.2013)